Sonntag, 25. März 2018

Osteosarkom beim Hund



Das Osteosarkom ist die glaub ich am häufigsten Krebserkrankung die es mittlerweile gibt. 

Wir haben schon viele Patienten mit Osteosarkom betreut, manche wurden noch amputiert und bei anderen war es so weit Fortgeschritten das man nicht mehr amputieren konnte.

Das Osteosarkom ist ein primärer Knochentumor, das heißt der Tumor entsteht im Knochen, metastasiert aber nicht in den Knochen.
Osteosarkome sind die am häufigsten primären Knochentumore und machen ca. 90 % der Knochentumore aus. Es trifft meist große Hunde wie Doggen, Irisher Wolfshund und ältere Hunde. Es sind meisten die Röhrenknochen betroffen wie Oberschenkelknochen und Oberarmknochen, natürlich können auch andere Knochen befallen sein.

Das fiese beim Osteosarkom ist das es eine sehr hohe Metastasierungsrate hat und schnell in die Lunge und die Lymphknoten befällt.

Bei Katzen kommt das Osteosarkom eher selten vor und hat eine geringere Metastasierungsrate.

Symptome
- Lahmheit Schwellung der betroffenen Gliedmaße

Oft treten die Symptome nach größerer Belastung auf, z.B. nach vielem toben oder springen.

- Schmerzen bei Belastung
- der Allgemeinzustand verschlechtert sich
- die Tiere nehmen ab, das Fressverhalten wird weniger

Die Prognose ist eher schlecht, da der Tumor eben schnell Metastasiert, die Überlebenszeit liegt bei ca. 3 Monaten plus/Minus

Diagnostik:
- Röntgen
- CT
- Blutbild und Organprofil
- Die Lmyphknoten sollten untersucht werden, evtl. Biopsie von vergrößerten Lymphknoten
- Evtl. auch Biopsie der veränderten Knochen

Behandlungen:
In der Tiermedizin gibt es heute verschiedene Verfahren um bei einer Krebserkrankung zu behandeln.
Zum einen operativ, das wäre in diesem Fall eine Amputation, Chemotherapie oder eben auch die Bestrahlung.
Um hier aber eine Entscheidung zu treffen muss man schauen wie weit der Tumor evtl. schon gestreut hat und in welchem körperlichen Zustand sich das Tier befindet.

In der Tierphysiotherapeutischen Behandlung steht an oberster Stelle natürlich die Schmerzlinderung, das ist das wichtigste, zudem schaut man das die Beweglichkeit und die Muskulatur erhalten bleibt. Durch eine Amputation verändert sich der Körperschwerpunkt und das Körpergefühl, ich empfehle bei einer Amputation das andere Bein mit einer Bandage zu unterstützen. Somit ist das Bein bzw. das Handgelenk oder Sprunggelenk unterstützt und wird nicht gleich so überlastet. Dies hat sich auch in der Praxis bewährt, die Tiere haben von Anfang an Unterstützung und kommen besser zurecht. 

Physiotherapeutisch kommen entspannende Massagen hinzu um die überlastende und verspannte Muskulatur zu lockern und somit eine Schmerzlinderung zu erzielen.

Man sollte sich natürlich immer vor Augen halten, dass die Prognose beim Osteosarkom sehr schlecht ist, deshalb liegt in der physiotherapeutischen Behandlung der Fokus auf der Schmerzlinderung und für die noch verbleibende Zeit eine gute Lebensqualität für das Tier.

Bei Fagen schreibt uns gerne an.

Bis zum nächsten mal Eure

Moki


Samstag, 24. März 2018

Patellaluxation beim Hund



Patellaluxation kommt sehr häufig vor, wird aber oftmals nicht gleich erkannt. Meistens sind kleinere Hunde betroffen.

Oft sagen die Besitzer, manchmal macht mein Hund so einen lustigen Hüpfer zwischendurch, das macht er schon seit er Welpe ist. Diese zwischenhüpfer oder wenn die Hunde das Bein hochziehen oder strecken kann auf eine Patellaluxation hinweisen.

Weitere Anzeichen können aber auch z.B.
- Lahmheit
- Schmerzen
- Knirschgeräusche beim Bewegen
- weniger Muskulatur am betroffenen Bein

Die Kniescheibe gleitet durch eine Gleitrinne, wenn diese zu flach ist, dann kann die Kniescheibe nach aussen oder nach innen rutschen. Auch wenn z.B. der Halteapparat, also Bänder und Sehnen geschwächt sind, bieten diese nicht mehr genug Halt und es kann zur Luxation kommen.

Man untersscheidet 4 Grade:

Grad I:
Die Kniescheibe springt raus und springt gleich wieder zurück. Der Hund macht einen kleinen Hüpfer. Eine operative Behandlung ist in der Regel nicht notwendig.
Grad II:
Die Knieschreibe springt raus und bleibt luxiert. Der Hund streckt sein Bein und dann rutscht sie wieder zurück. Manchmal lahmt der Hund, und er entlastet sein Bein. Ab dem 2. Grad wird meistens operiert.
Grad III:
Die Kniescheibe springt raus, kann zurückverlagert werden, springt aber in der Regel sofort wieder heraus. Die betroffenen Hunde zeigen oftmals unterschiedliche Lahmheiten, vom gelegentlichen Hüpfen bis zum dauerhaften Laufen auf 3 Beinen.
Grad IV:
Die Kniescheibe ist ständig ausgerenkt und kann auch nicht eingerenkt werden, das Bein wird dauerhaft gebeugt gehalten und der Hund kann das Bein nicht mehr strecken.
Eine Patellaluxation wird häufig vererbt, kann aber auch in der Wachstumsphase durch falsche Ernährung oder übermäßige Bewegung entstehen.
In seltenen Fällen ist ein Trauma verantwortlich. Hündinnen sind häufiger betroffen als Rüden.

Wenn die Kniescheibe immer aus der Gleitrinne springt, bilden sich viel schneller Arthrosen und Entzündungen im Gelenk.
Je nach Schweregrad kann es zu Deformationen kommen und das Gelenk wird dauerhaft geschädigt. Das betroffene Bein wird geschont und verliert an Muskulatur; die Muskulatur im überlasteten Hinterlauf und vom Rücken verspannt. Die Sehnen und Bänder verkürzen sich, der Gelenkknorpel wird geschädigt und die Gelenkflüssigkeit wird immer dünner und weniger.
Die Beweglichkeit des Kniegelenks wird immer weiter eingeschränkt, die Hunde haben Schmerzen und viele zögern, das betroffene Bein zu benutzen.

Die Beugung und Streckung des Kniegelenkes ist mit Schmerzen verbunden. Die Hunde Lahmen teilweise oder dauerhaft und bei der Bewegung des Kniegelenks kann ein
knirschen hörbar sein.

Zur Diagnose Sicherung gehört die Untersuchung vom Tierarzt und es wird geröngt. Hierbei kann man dann auch schon sehen ob es im Gelenk schon arthrotische Veränderungen gibt.

Je nach Schweregrad wird dann entschieden ob operiert werden muss oder nicht.

Bei der Op gibt es dann verschiedene Techniken, Kapselraffung, eine Vertiefung der Rollfurche, die Raffung der seitlichen Kniescheibenbänder, die Verlegung des Ansatzes des Kniescheibenbandes und die Fixation der Patella. 

Man kann auch mit gezielter Physiotherapie rangehen, es gibt Übungen die man selber zuhause machen kann, wie z. B. Pfote anheben, Gewichtsverlagerungen, Massagen, dies sollte man sich aber von einem Tierphysiotherapeuten zeigen lassen.

Desweiteren kann man bei Patellaluxationen auch sehr gut mit einer Kniebandage arbeiten, die Kniebandage gibt dem Knie soviel Unterstützung und die Patella kann nicht mehr luxieren. 

Wenn Ihr Fragen habt zur Kniebandage oder zur Patellaluxation, dann schreibt uns gerne.

Bis zum nächsten mal Eure
Moki





Bandscheibenvorfall beim Hund



Der Bandscheibenvorfall ist eine der häufigsten Wirbelsäulenerkrankungen und kann bei jedem Hund auftreten.

Die Bandscheiben befinden sich zwischen den einzelnen Wirbeln und bestehen auf einem Faserring und einem Kern. 

Die Bandscheibe schützt die einzelnen Wirbel und ermöglicht die Bewegung zwischen den einzelnen Wirbeln.

Bei einem Bandscheibenvorfall haben wir verändertes Bandscheibenmaterial, d.h. es ist brüchig, trocken und nicht mehr Elastisch. Die Bandscheibe fällt in den Wirbelkanal und es kommt somit zum Druck auf das Rückenmark.

Ein Bandscheibenvorfall tritt meist akut auf und Bedarf auf jeden Fall Handlungsbedarf.
Je nach Schwere kann man einen Bandscheibenvorfall konservativ oder mittels Operation behandeln.

Ursachen:
- rassebedingt vorbelastete Hunde wie z.B. Dackel, Franz. Bulldogge, Beagle, DSH
- Bindegewebsschwäche
- Über-und Fehlbelastung

Symptome:
- steifer aufgezogener Rücken – Katzenbuckel
- im betroffenen Bereich berührungsempfindlich,der betroffene Bereich ist oftmals  erwärmt
- stark verspannte Rückenmuskulatur
- Bewegungseinschränkung, Bewegungsunlust
- Treppen steigen, Auto springen wird vermieden
- Pfotenschleifen
- Einknicken der Hinterhand
- Gleichgewichtsproblemen
- neurologische Ausfallerscheinungen bis hin zu Lähmung der Hinterhand
- Probleme beim Kot- und Urinabsetzen bis hin zur Inkontinenz

Diagnostik.
- CT, MRT

Behandlung:
Je nach neurologischen Ausfallserscheinungen wird operiert oder man geht konservativ ran.

Wenn operiert werden muss, dann sollte das innerhalb 24 Stunden erfolgen, denn je länger Druck auf das Rückenmark ausgeübt wird desto größer ist die Gefahr das bleibende Probleme zurückbleiben.
Wird konservativ behandelt, steht die Schmerzbehandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten im Vordergrund und Ruhighaltung ist angesagt.

Mit Physiotherapie sollte umgehend angefangen werden, sowohl nach OP als auch bei der konservativen Behandlung.
Hierbei steht ebenfalls an erster Stelle die Schmerzlinderung und die Überlastenden Bereiche werden entspannt. Die Muskulatur und die Beweglichkeit wird trainiert und erhalten. Die Koordination und das Körpergefühl wird trainiert damit der Hund wieder einen gesunden Bewegungsablauf bekommt.
Die Bewegung oder Belastung wird dem Krankheitsbild angepaßt. D. h. kurze Gassigänge über den Tag verteilt, keine Ruckartigen Bewegungen, keine enge Wendungen, kein springen, kein Treppensteigen.
Andere Hunde sollten nicht aufspringen, als Mensch nicht auf den Rücken klopfen, wie man das sonst oftmals macht. 

Bei einem Bandscheibenvorfall im HWS Bereich soll der Hund ein Geschirr tragen statt Halsband.

Bei übergewichtigen Hunden ist eine Gewichtsabnahme wichtig.

Bei nasskaltem Wetter oder im Winter sollte der Hund einen Mantel tragen.

Sportlich geführte Hunde sollten aus dem Leistungssport genommen werden, da die Gefahr eines weiteren Bandscheibenvorfalls einfach zu groß ist.
Hierfür gibt es dann Alternativen zum Sport, wie z.B. Degility einige Kollegen bieten spezielle Hundesportgruppen an bei denen man gezielt auf die Bedürfnisse der Hunde eingeht.

Ihr habt noch Fragen? Dann meldet Euch gerne bei uns

Viele Grüße

Moki